Nach Jeonju war Mokpo das zweite Ziel auf unserer Südkorea-Tour. Auf dem Weg dorthin gab es noch einen kleinen Zwischenstopp in Damyang. Was wir in Mokpo und Damyang erlebt haben und was es dort zu sehen gibt, findest du in dem nachfolgendem Artikel.
Damyang
Damyang-gun ist ein südkoreanische Landkreis in der Provinz Jeollanam-do. Der Landkreis ist bekannt für seinen Bambus. Laut Wikipedia legen die Einwohner von Damyang seit langer Zeit in ihren Hinterhöfen kleine Bambus Haine an. Aus diesen werden später Alltagsgegenstände hergestellt.
Bambus war auch der Grund für unseren Zwischenstopp in Damyang. Genauer gesagt ein Besuch in Jungnogwon, einem Bambuswald in Damyang. Das 31 ha große Bambusgebiet wurde dort 2003 als Touristenattraktion eröffnet.
Wir hatten vorher gelesen, dass es dort sehr voll werden kann. Da wir aber recht früh unterwegs waren, hatten wir Glück und es war kaum etwas los. Allerdings haben wir auch nicht den Haupteingang genutzt, denn unser Navi hat uns zu einem kleinen Seiteneingang geführt, was sicherlich auch von Vorteil war.
Im Bambuswald gibt es 8 Pfade denen du folgen kannst. Wir haben uns für einen der Pfade, einen relativ großen Rundweg, entschieden. Neben Bambus, gibt es auf dem Gelände verschieden Nachbauten historischer Gebäude zu sehen. Auch war der Bambuswald schon Schauplatz in verschiedenen K-Dramen. Welche es genau waren, kannst du auf Schildern die an den jeweiligen Schauplätzen angebracht sind, nachlesen.
Wenn du nicht nur den Bambus anschauen, sondern auch probieren möchtest, dann solltest du einen Abstecher in das Café im Lee Lee-nam Media Art Center, machen. Dieses bietet unter anderem Bambusblatt-Eiscreme an. Wir haben diese nicht probiert und können daher zum Thema Geschmack leider nichts sagen.
Lohnt sich ein Besuch in Jungnogwon?
Auf jeden Fall. Der Bambuswald und das Gelände sind wunderschön angelegt. Bei unserem Besuch schien die Sonne und die Bambus-Bäume, haben wunderbar Schatten gespendet. Wenn du noch mehr über Damyang erfahren möchtest, kannst du auch das Siga-Munhwachon, ein nachgebautes Dorf, rund um die historische Kultur Damyangs, besuchen. Da Damyang für uns nur ein Zwischenstopp war, haben wir das Dorf ausgelassen und sind nach unserem Rundgang (der ca. 3 Stunden gedauert hat) weiter nach Mokpo gefahren.
Mokpo
Mokpo ist eine südkoreanische Hafenstadt in der Provinz Jeollanam-do. Die Stadt liegt im äußersten Südwesten von Südkorea, an der Mündung des Yeongsan-Flusses der hier ins Gelbe Meer fließt.
Der Grund warum wir Mokpo besucht haben, war der, dass es auf unserem Weg nach Tongyeong
auf dem Weg lag und die einzige größere Stadt in der Umgebung war. Wir haben eine Nacht in Mokpo verbracht und somit auch nicht richtig viel von der Stadt gesehen. Da wir aber bereits am Mittag dort angekommen sind, blieb noch genügen Zeit, die Umgebung rund um unser Hotel zu erkunden.
Übernachten in Mokpo
In Mokpo haben wir im Fontana Beach Hotel übernachtet. Auch wenn der Name es vermuten lässt, dass Hotel liegt nicht direkt am Strand. Dafür aber an der Uferpromenade von Mokpo mit Blick aufs Meer.
Das Zimmer war sehr sauber und ziemlich groß. Auch das Badezimmer war sehr modern. Im Gegensatz zu unserem Hotelzimmer in Jeonju, hing diesmal die Dusche nicht mitten im Badezimmer, sondern war separat in einer dafür vorgesehenen Kabine. Leider fand ich die Matratzen der Betten sehr hart. Meinen Mann hat damit allerdings keine Probleme und er fand das Bett prima. Wie alle unsere Hotels haben wir auch dieses bereits in Deutschland vorgebucht. Und auch hier hat der Check-in reibungslos funktioniert. Parken war auch überhaupt kein Problem. Direkt am Hotel gibt es kostenlose Parkplätze und auch wohl eine Tiefgarage, die wir aber irgendwie nicht gefunden haben.
Room with a view
Im Hotel gibt es eine große Besonderheit. Es gibt nur Zimmer zur Meerseite. Das heißt, egal welches Zimmer du hast, es ist immer ein Zimmer mit Meerblick. Zimmer mit Blick in Richtung Stadt gibt es nicht. Da wir im 4ten Stock gewohnt haben hatten wir einen tollen Blick auf das Meer. Schon alleine deswegen können wir das Hotel nur empfehlen.
Frühstück im Hotel
Unten im Hotel gibt es ein Restaurant. Hier kannst du Abends essen und morgens frühstücken. Wir haben auf das Abendessen verzichtet, dafür aber das Zimmer mit Frühstück gebucht. Beim Frühstück hast du die Auswahl zwischen amerikanischen und koreanischen Frühstück. Da Reissuppe zum Frühstück nicht so unser Ding ist, haben wir uns für die amerikanische Variante entschieden. Diese bestand aus Toast und Marmelade. War jetzt kein kulinarische Highlight aber vollkommen ausreichend.
Ein Tag in Mokpo
Direkt gegenüber des Hotels liegt die 1,2 km lange Uferpromenade. Hier kannst du entlang spazieren und den Blick aufs Meer genießen. Entlang der Promenade gibt es jede Menge Stände, die Eis und andere leckere Sachen verkaufen.
Auf dem Pyeonghwa Square der sich auch direkt gegenüber des Hotels befindet, gibt es die sogenannte „Love Lane“. Hier geht es sehr herzig zu. Überall gibt es hier Motive zum Thema Liebe und jede Menge Herzen.
Kaffee, Kaffee, Kaffee
Wie ich ja bereits in einem anderen Artikel erwähnt habe, ist Südkorea ein Paradies für Kaffeeliebhaber. Mokpo bildet hier keine Ausnahme. Entlang der Uferpromenade aber auch in der Stadt selber, gibt es unendlich viele Cafés, die zu einer Pause einladen.
Besuch im Koreanischen Supermarkt
Direkt um die Ecke unseres Hotels befand sich ein großer koreanischen Supermarkt. Da wir schon die ganze Zeit neugierig waren, was es denn in koreanischen Supermärkten so zu sehen gibt, haben wir diesem einen Besuch abgestattet. Im ersten Moment unterscheidet sich das Angebot nicht wirklich von dem in unseren Supermärkten. Was uns jedoch aufgefallen ist, dass Milchprodukte etwa das doppelte kosten als bei uns in Deutschland. Und auch Obst und Gemüse sind nicht gerade günstig. Das Highlight war, vier Stangen grüner Spargel für umgerechnet 4 €.
Dafür ist Soju, (ein 20 % alkoholisches Getränke, dass in Südkorea in Massen getrunken wird) super günstig. Ein 2 Liter-Plastikflasche Soju, kostet umgerechnet gerade mal 2-3 €. Auch die Fischtheke im Supermarkt war sehr interessant. Einiges sah sehr lecker aus, anderes hätten wir nicht probieren wollen. Ein koreanischen Supermarkt ist auf jeden Fall einen Besuch wert und es ist spannend in den Regalen bekanntes und kurioses zu entdecken.
Essen in Mokpo
Obwohl es in Mokpo ein Vielzahl von Restaurants gibt, haben wir uns mit der Auswahl etwas schwergetan. Das lag daran, dass die Bilder mit den Gerichten, die an den Restaurants aushingen, oft nicht besonders ansprechend aussahen.
Gelandet sind wir dann letztendlich in einem Grillrestaurant. Das Ambiente war sehr, wie soll ich sagen, rustikal. Wir waren die einzigen westlichen Ausländer im Restaurant und sind somit auch richtig aufgefallen. Bedient wurden wir von der Chefin persönlich. Diese ratterte in rasender Geschwindigkeit das Menü auf Koreanisch herunter. Als sie fertig war, meinte mein Mann zu mir: „Das einzige, was ich verstanden habe, ist Iberico. Ich glaube, das sollten wir nehmen.“
Wir haben dann ein Menü bekommen und unser Schweinefleisch auf dem Holzkohlegrill, der in unserem Tisch eingelassen war, selber gegrillt. Dabei wurden wir tatkräftig von der Chefin unterstützt, die sehr angetan von meinem Mann war. Sie hat die ganze Zeit auf Koreanisch auf ihn eingeredet, auch wenn er sie nicht verstanden hat und ich habe nur darauf gewartet, dass sie ihn füttert. Alles in allem war das Essen, trotz Verständigungsschwierigkeiten, sehr lecker und der Besuch im Restaurant ein echtes Erlebnis.
Abends in Mokpo
Wenn, in Mokpo die Lichter ausgehen wird es rund um die Uferpromenade bunt. Auf der „Love Lane“ erstrahlen viele der Herzen in allen möglichen Farben. Eins, der Highlights am Abend sind sicherlich die Wasserspiele die zu drei verschiedenen Uhrzeiten gegenüber des Pyeonghwa Square im Meer aufgeführt werden.
Hierbei handelt es sich um eine Show, in der sich Wasserfontänen im Takt der Musik bewegen und dabei die Farben wechseln. Als wir dort waren, war es nicht wirklich voll. Ich habe aber Bilder gesehen, auf denen es anderes aussah und sich die Menschen auf der Promenade gedrängelt haben. Wahrscheinlich kommt es auf die Jahreszeit drauf an. Wie gesagt im April, als wir dort waren, war alles im grünen Bereich. Es lohnt sich auf jeden Fall die Show anzuschauen und anschließend noch etwas über die Promenade zu bummeln.
Dadurch das wir nicht mal einen ganzen Tag in Mokpo waren, verging die Zeit wie im Flug. Sollte Mokpo auf deiner Reise durch Südkorea auf dem Weg liegen, solltest du die Stadt auf jeden Fall besuchen. Nachdem wir wieder zurück in Deutschland waren, habe ich im Internet gesehen, dass es noch eine ganze Menge mehr in Mokpo zu sehen gibt. Daher lohnt es sich bestimmt länger, als einen Tag dort zu bleiben.
Du möchtest noch mehr Südkorea? Dann schau doch mal bei meinen anderen Artikeln zu unserem Roadtrip durch Südkorea vorbei. Oder stöbere in meinen Beiträgen rund um Seoul.