Memphis – Blues, Elvis und Barbecue

Memphis hat mich total überrascht. Musik, Geschichte, Essen alles mischt sich hier zu diesem typischen Südstaatengefühl zusammen. In diesem Artikel findest du Tipps für deinen Besuch in der Stadt am Mississippi.

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Memphis? Da hat doch Elvis gewohnt, oder?

Was ist das erste, an das du denkst, wenn du Memphis hörst? Wahrscheinlich Elvis, oder? Das ging mir ganz genauso.

Obwohl wir schon oft in den USA waren, hatte ich Memphis nie auf dem Schirm. Alles, was ich mit der Stadt in Verbindung gebracht habe, war der King of Rock’n’Roll.

Als wir zu unserem großen Roadtrip durch die USA aufgebrochen sind, haben wir auch einen Zwischenstopp in Memphis eingelegt.

Ganz schnell haben wir festgestellt, dass die Stadt weitaus mehr zu bieten hat als nur Elvis und Graceland. In diesem Artikel möchte ich dich mitnehmen und dir zeigen, was Memphis sonst noch zu bieten hat.

Memphis – Tipps & Highlights

In Memphis gibt echt einiges zu sehen nachfolgend findest du alle Highlights für deine Besuch.

Graceland

Graceland gehört zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten in den USA. Natürlich haben auch wir dem Anwesen des King of Rock’n’Roll einen Besuch abgestattet.

Das Haus von Elvis liegt ungefähr 10 Autominuten von Downtown entfernt. Es gibt einen großen Parkplatz, von dem aus du zum Besucherzentrum gelangst. Hier kannst du Eintrittskarten für verschiedene Touren kaufen.

Nachdem du das Ticket gekauft hast, heißt es erstmal warten, bis dich ein Van durch die Auffahrt auf die andere Straßenseite zum Haus bringt. Bei uns war die Wartezeit relativ kurz, da wir früh dort waren.

Im Haus gibt es verschiedene Zimmer zu besichtigen, wie z. B. die Dschungelhöhle oder die Galerie. Allerdings sind nicht alle Räume für den Publikumsverkehr geöffnet. Das Schlafzimmer von Elvis im Obergeschoss zum Beispiel darf aus Gründen der Privatsphäre nicht besichtigt werden.

Auch einige Kellerräume waren verschlossen. Wir haben vermutet, dass Elvis doch noch lebt und einfach seine Ruhe haben wollte. Im Memorial Garden liegt das Grab von Elvis und seinen Eltern.

Auf dem Gelände des Besucherzentrums hast du anschließend die Möglichkeit, dich in einem der Souvenirläden mit allerlei Kuriosem zum Thema Elvis einzudecken.

Die Bandbreite reicht von Handtaschen über Popcorngitarren bis zum Wackel-Elvis – oder wie wäre es mit einem Glitzeranzug für 1.600 Euro?

Beale Street

Die Beale Street gilt als die Heimat des Blues und viele bekannte Musiker wie B.B. King haben hier ihre Karriere begonnen.

Früher war die Beale Street eine florierende Geschäftsstraße der Afroamerikaner. Nachdem sie jahrelang vernachlässigt wurde, ist die Beale Street heute eine der großen Attraktionen in Memphis.

In der von Neonschildern beleuchteten Straße gibt es jede Menge Restaurants, Nachtclubs, Bars und Läden aneinander. Die Straße ist oft für den Autoverkehr gesperrt, sodass du in Ruhe über die Meile flanieren kannst. In vielen Clubs gibt es (nicht nur abends) Livemusik.

Wir waren im BB King’s Blues Club. Dieser gehört zu den bekanntesten Clubs der Stadt. Die Atmosphäre in dem urigen Club ist toll und auf der Bühne gab es Livemusik. Der einzige Nachteil im Club war, dass die Klimaanlage super kalt eingestellt war.

Wir haben den Club deswegen in BB King’s Eiskeller umbenannt. Daher: Wenn du dem Club einen Besuch abstattest, nimm auf jeden Fall eine leichte Jacke und ein Halstuch mit.

Hier noch ein kulinarischer Tipp: Das Essen im BB King’s Blues Club war sehr lecker und typisch Südstaaten. Unser Highlight waren frittierte grüne Tomaten mit Sour Cream und Himbeermarmelade.

Klingt abgefahren? Dachten wir auch – und waren überrascht, wie gut diese Kombination schmeckt.

Mehr zu Beal Street, Events und Bars findest du auch auf der Website der Beale Street

Rock-N-Soul Museum

Memphis ist die Heimat des Blues und des Rock ’n’ Roll. Möchtest du mehr über die Wurzeln dieser Musikrichtungen erfahren, solltest du auf jeden Fall das Rock-N-Soul Museum besuchen.

Das Gebäude liegt gegenüber der Gitarrenfabrik Gibson, unweit der Beale Street. Im Museum werden anhand von unzähligen Beispielen die Entstehungsgeschichte der verschiedenen Musikstile erläutert.

So werden etwa die Wurzeln des Rock ’n’ Roll, des Country und des Blues anhand von Filmen, alten Instrumenten und Kurzbiografien verschiedener Künstler gezeigt.

Am Eingang bekommst du einen Audioguide, der dich während der Führung mit legendärer Musik versorgt.

Das Museum ist wirklich toll und du solltest es dir unbedingt anschauen – ein echtes Muss für jeden Musikliebhaber.

Sun Studio

Das Sun Studio an der Union Avenue gilt als Geburtsort des Rock’n’Roll. Es wurde 1950 vom Produzenten Sam Phillips gegründet.

Elvis Presley nahm hier seine ersten Songs auf und legte damit den Grundstein für seine Karriere.

Doch nicht nur Elvis, sondern auch Johnny Cash, Jerry Lee Lewis, B.B. King und Roy Orbison nahmen hier auf. Besonders für afroamerikanische Musiker war das Studio damals ein wichtiger Raum, denn Musik aufzunehmen war zu dieser Zeit alles andere als selbstverständlich.

Heute kannst du das Sun Studio im Rahmen einer Führung besichtigen. Die Tour dauert rund 45 Minuten und vermittelt einen guten Einblick in die Anfangszeit des Rock’n’Roll. Neben alten Tonbändern, historischen Aufnahmen und der originalen Studiotechnik erfährst du auch, wie eng Memphis mit dieser Musikrichtung verbunden ist.

Stax Museum

Das Stax Museum of American Soul Music widmet sich der Geschichte des Soul. Es steht an der Stelle, an der früher das legendäre Stax Records Studio stand – eine der wichtigsten Plattenfirmen der 1960er- und 1970er-Jahre.

Hier haben Künstler wie Otis Redding, Isaac Hayes und Booker T. & the M.G.’s ihre Karriere gestartet. Das Besondere an Stax: Es war eines der wenigen Labels, in dem schwarze und weiße Musiker gleichberechtigt zusammenarbeiteten – was mitten im tiefen Süden der USA und zu Zeiten der Rassentrennung alles andere als selbstverständlich war.

Im Museum gibt es originale Instrumente, Bühnenoutfits, alte Aufnahmen und viele Geschichten über die Menschen, die den typischen Memphis-Sound geprägt haben.

Blues Hall of Fame

Die Blues Hall of Fame widmet sich der Geschichte des Blues und ehrt Künstlerinnen und Künstler, die diesen Musikstil geprägt haben.

Gegründet wurde die Hall of Fame bereits in den 1980er-Jahren, das Museum selbst wurde allerdings erst 2015 eröffnet. Auf rund 10.000 Quadratmetern erwarten dich interaktive Ausstellungen, alte Schallplatten, Fotografien und persönliche Gegenstände legendärer Musiker.

Das Museum ehrt nicht nur Größen wie B.B. King, Muddy Waters, Etta James und Robert Johnson, sondern auch weniger bekannte Künstler, die den Blues über Jahrzehnte lebendig gehalten haben.

National Civil Rights Museum

Das National Civil Rights Museum befindet sich im ehemaligen Lorraine Motel, dem Ort, an dem 1968 Martin Luther King Jr. ermordet wurde.

Heute erinnert das Museum an die Geschichte der Bürgerrechtsbewegung in den USA und zeigt, wie Menschen über Jahrzehnte für Gleichberechtigung und Gerechtigkeit gekämpft haben.

Die Ausstellung führt dich chronologisch durch die verschiedenen Epochen – von der Sklaverei über die Segregation bis hin zu den Protesten der 1960er-Jahre.

Es gibt zahlreiche Originalaufnahmen, Dokumente und persönliche Gegenstände von Aktivisten. Besonders eindrucksvoll ist der Erhalt des Hotelzimmers, in dem Martin Luther King Jr. seine letzten Stunden verbrachte.

Das Museum ist ein bewegender Ort, der Geschichte greifbar macht und zum Nachdenken anregt. Wenn du Memphis besuchst, gehört dieser Ort unbedingt dazu.

Mud Island River Park

Der Mud Island River Park liegt direkt am Mississippi River und ist ein kleiner Geheimtipp, da sich nicht so viele Menschen hierher verirren. Daher ist es der ideale Ort, wenn du Memphis mal von einer ruhigeren Seite kennenlernen möchtest.

Über eine Brücke gelangst du auf die kleine Insel, auf der sich ein weitläufiger Park mit Spazierwegen und Grünflächen befindet.

Hier gibt es auch eine Nachbildung des Mississippi – ein begehbares Modell des Flussverlaufs, das zeigt, wie groß und verzweigt der Strom wirklich ist.

Vom Park aus hast du einen großartigen Blick auf die Skyline von Memphis und den Mississippi. Auch das bekannte Memphis-Schild findest du hier.

Mud Island ist ideal, wenn du nach all den Musikstationen ein bisschen frische Luft und eine schöne Aussicht genießen möchtest.

Trolley Fahrt

Eine besondere und günstige Art, Memphis zu erkunden, ist eine Fahrt mit einem historischen Trolley.

Die Trolleys fahren in drei Richtungen: Madison Street, Main Street und Riverside. Du kannst auch einfach eine Rundfahrt machen.

Die Fahrt eignet sich super, um sich einen Überblick über die Stadt zu verschaffen. Auf der Main Street hält der Trolley an allen Sehenswürdigkeiten, die sich dort befinden. Tickets kannst du direkt beim Fahrer kaufen.

Du kannst an den verschiedenen Stationen aussteigen und die Umgebung auf eigene Faust erkunden oder einfach sitzen bleiben und die Fahrt genießen.

Übernachten in Memphis

Mein Hoteltipp für Memphis ist das Comfort Inn Downtown. Das Zimmer war groß, die Betten bequem und wir hatten ein Zimmer mit Blick auf den Mississippi. Das Hotel ist zu Fuß ca. 5 min. von der Mainstreet Downtown entfernt und ist somit ein guter Ausgangspunkt um die Stadt zu erkunden.

Bist du auch schon mal in Memphis gewesen? Wenn ja was ist dein Tipp für die Stadt? Schreibe es doch gerne mal in die Kommentare.

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*Mit diesem Artikel nehme ich an der Blogparade – Dein schönster Ort in den USA – von der lieben Saskia teil.